1) Derzeit stehst du mit Syndicate ja wieder ganz oben in der Gesamtwertung der 1.Bundesliga. Wieso nicht gleich von Anfang an 100%?
Bis auf Instinct hatte wohl jedes Team Startschwierigkeiten. Ich war lange verletzt und konnte deshalb meinem Team nur mental beistehen. Wir waren ja immer vorne mit dabei und wichtig ist halt, dass man gewinnt wenn es darauf ankommt.
2) Syndicate vs Instinct – Dieses Game am letzten Spieltag könnte tatsächlich die alles entscheidende Begegnung werden. Hättest du das Niveau der 1.BL vor Saisonbeginn so hoch eingeschätzt?
Ehrlich gesagt, nein. Man kann mittlerweile gegen jedes Team der 1.BL gewinnen oder verlieren, weil alle Teams dort mehr oder weniger oft trainieren und sich das technische Niveau sehr schnell weiterentwickelt hat. Ich bin allerdings gespannt, wie lange dieser Trend anhält.
3) In der Millennium Series steht ihr derzeit auf dem soliden 8.Platz. Denkst du, dass ihr es wieder in die Top 4 der Gesamtwertung schaffen werdet?
Das wird dieses Jahr mindestens genauso schwer wie letztes Jahr. Wir haben in Belgien eine schwere Vorrunde aber wenn wir es schaffen dort gut abzuschneiden, dann halte ich eine 4ten Platz noch für machbar.
4) Als CPL Team müsstet ihr ja über eine gute Infrastruktur verfügen. Wie ist Syndicate aufgebaut und wer ist für was zuständig?
Primo ist der offizielle Teamcaptain. Die finanzielle Organisation macht Pat, der zusätzlich noch mit Gernot zusammen für die Aufstellung verantwortlich ist. Ach ja Pat ist auch so was wie der Teampsychologe, da sich alle bei ihm ausheulen. Steffen ist unser allwissender Tech und organisiert die Hotels, wobei auch hier Pat ab und zu seine Finger im Spiel hat. Pasche verwaltet die Trainingspaint und ist, mit mir zusammen, der Kopf der berüchtigten Pod Mafia. Malte kümmert sich um die Spielpläne. Dennis filmt. Gernot und ich wählen die Paint auf den Turnieren. Haschi versucht nicht überfahren zu werden und auf keinen Fall versehentlich Koffein zu sich zu nehmen. Johny ist unser Partyminister. Ich denke das waren die Wichtigsten aufgaben in einem CPL Team – alles andere würde jetzt zu weit führen.
5) Du bist ja mit Paintball wirklich herum gekommen. Was ist deine beste Story, die du unterwegs erlebt hast?
Da gibt’s viele: Die 10 Tage mit Syndicate in Orlando waren alle geil, speziell der Beer Bong Wettbewerb mit Johnny um den WWF Championgürtel. Oder einmal in Moskau war ich mit Sam Keats und Dan Maskell beim Abendessen, als die Apartement Tür auf ging und ein Schotte herein kam, der für ein zweiwöchiges Tryout eingeflogen war. Ich verwandelte mich in Mr. Wunsch den schrecklichen Deutschen und bewarf den Typen eine Stunde lang mit Gauda und gab die übelsten (deutschen) Beschimpfungen von mir. Der Schotte war zwei Tage lang verstört und kam nur noch zum Schlafen ins Appartement. Die restliche Zeit verbrachte er in diversen Internet Cafes, um seiner Freundin von seinen Irren Mitbewohnern zu erzählen! *haha*
6) Erzähl uns ein bisschen über deine Karriere als Paintballer. Welche Rollen haben Teams wie Dimension, Method oder die Russian Legion gespielt?
Dimension war mein erstes Team. So hab ich Dennis und Steffen kennen gelernt, die ja heute ebenfalls bei Syndicate sind. Dimension stand auch schon unter dem Schutz der Matrix allerdings war das damals noch das NYX Stand MG.
Die 2 Monate bei den Russen haben mir die Augen geöffnet, wie weit man sich technisch verbessern kann und wie hart und konsequent man an sich arbeiten kann. Von Spielern wie Federov oder Peter Vasiliev zu lernen hat mich enorm beeinflusst und mich sehr bodenständig gemacht. Es hat mir gezeigt, wie weit der Weg noch ist den wir alle zu gehen haben, um wirklich Pro zu sein.
In Russland habe ich Sam Keats kennen gelernt, mit dem ich einige Monate später Method wiederbelebt habe.
Meine Zeit in England hat mir gezeigt was Chaos bedeutet und wie schwer es sein kann in einem Land in dem man seinen Markierer schussbereit durch die Innenstadt tragen darf sinnvoll zu trainieren.
Die meiste Zeit musste ich mich darum kümmern, dass meine Teamkollegen einen Schlafplatz hatten und nicht verhungert sind, dabei war ich doch der Fremde?!
Wir hatten Dänen, Schweden, Engländer und Deutsche bei Method und es war nicht zuletzt dieser Mix der es so unglaublich schwer gemacht hat. Letztendlich ist Syndicate die einzig Sinnvolle Wahl gewesen. Außerdem verbindet mich mit diesem Team mehr als nur das Jersey: Die Syndicate Jungs sind meine Freunde.
Ich glaube dass wir es in den nächsten Jahren schaffen können in Europa vorne mit dabei zu sein, natürlich nur wenn wir weiterhin hart an uns arbeiten.
7) Wie verbringst du deine Freizeit, bzw. hast du noch andere Hobbys außer Paintball?
Hmm Freizeit… Ich bin sehr viel mit meiner Freundin zusammen ( dass ich das mal sage… )
Versuche durch alle möglichen Körper stählenden Übungen meinen Bierbauch loszuwerden und habe mir vor kurzem einen Kite gekauft, mit dem ich allerdings dann direkt so derb auf den Kopf gefallen bin dass mich mein Kurzzeitgedächtnis verließ. (Gott sei Dank nur für kurze Zeit)
Weil ich lange weg war haben meine Autos wenig Liebe bekommen, das wird sich in der nächsten Zeit aber sicherlich ändern
8) Was denkst du wie Paintball in 5 Jahren in Deutschland bzw. Europaweit aussehen wird?
Schwere Frage. Ich denke dass viele Teams dem Aufruf Paintball zu einem richtigen Sport zu machen folgen werden aber andere wiederum nicht. Auf jeden Fall wird das Niveau weiter steigen. Ich glaube dass die Felder noch kleiner werden und wir richtigen X ball haben, nur auch in der Zeit, die wir im Moment auf der Millennium haben. Paintball wird noch schneller werden – hoffe ich!
9) Worin unterscheiden sich ein Amateur- und ein Profi Paintballer?
Drei Wörter: DM7, Oberlippenbart & Hass
10) Deine Botschaft an alle die hoch hinaus möchten?
Bleibt auf dem Boden und wenn ihr nach Hause kommt und denkt „Es gibt nur noch mich und Oliver Lang“ dann dreht um und legt noch eine extra Runde Running and Shooting ein.