Paintball 2000 | Paintball-News Das Paintball Magazin

7. August 2000

Paintball im Münchener Stadtmagazin

Filed under: Allgemein — Florian @ 00:00
Gefahrloses Spiel mit der gespielten Gefahr?Paintball – Ein Extremsport 

Finstere Gestalten in Tarnanzügen, bewaffnet mit Gaspistolen, kriechen durch die Wälder Deutschlands und spielen Krieg. Bei einem Grossteil der Bevölkerung wird diese Assoziation mit Begriffen wie „Paintball“ oder „Gotcha“ geweckt. Der negative und auch militante Aspekt des Paintballsportes rührt natürlich hauptsächlich von der Art des Spieles an sich her. Es treten zwei Mannschaften gegeneinander an, mit dem Ziel, die Spieler der gegnerischen Mannschaft mit den sogenannten Paintballs zu markieren. Der häufig gebrauchte Vergleich mit dem alten „Räuber & Gendarm“ wird von offizieller Seite allerdings nicht akzeptiert, auch wenn das Prinzip im Grunde das selbe ist. Der Paintballsport sei menschenverachtend, da das simulierte Töten eines Menschen zum Sieg des Teams führt. Diese Tatsache ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, muss aber einer um objektiven Betrachtungsweise willen den Vergleich mit anderen Sportarten zur Folge haben. Beim Fechten beispielsweise erzielen die Kontrahenten die höchste Punktzahl durch Treffer an Hals oder Brust. Ähnlich verhält es sich beim Boxsport, wenn in der technischen Wertung die saubersten Treffer, sprich die direkten Schläge auf den Kopf des Gegners, den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben. Zum Gewinn eines Paintballwettkampfes trägt ein markierter Gegner hingegen nur die kleinstmögliche Punktzahl bei.Probleme des Paintballsportes sind zum einen, dass es sich um keine Traditionssportart handelt und darüber hinaus die fehlende Akzeptanz in der der Bevölkerung durch einseitige Berichterstattung in den Medien. Nicht selten wird Gotcha oder Paintball mit der rechtsradikalen Szene in Verbindung gebracht, gerade aufgrund des militärischen Charakters des Spieles. Diesem Vorwurf Glauben zu schenken fällt schwer, wenn man die vielen internationalen Turniere betrachtet. Dort treffen Mannschaften aus aller Welt zusammen um sich in einem Wettkampf zu messen. Bei solchen Turnieren, wie zum Beispiel den Europameisterschaften in Grossbritannien, sind bis auf die Briten alle Teilnehmer „Ausländer“. Für den momentanen Ruf des Paintballs in Deutschland sind wie so häufig die sogenannten „Schwarzen Schafe“ mitverantwortlich, die durch Einzelaktionen dem Sport schaden, indem sie Schlagzeilen produzieren.In der Fernsehsendung „Der Maulwurf“ auf PRO 7 liess Moderator Michael Stich seine Kandidaten ein Feld durchqueren, das von sogenannten Jägern mit Paintballmarkierern, so die Bezeichnung für die benutzten Gasdruckwaffen, bewacht wurde. Diese Spieletappe wurde den Zuschauern unter dem Begriff Gotcha vorgestellt und zeigte das, was man sich von diesem Begriff erwartete: Eine Kriegssimulation. Mit Paintball hat dies indes wenig zu tun, denn entgegen der landläufigen Meinung finden Paintballwettkämpfe auf abgegrenzten Spielfeldern statt und die Einhaltung der strengen Sicherheitsbestimmungen sowie der Spielregeln wird von ausgebildeten Sicherheitskräften überwacht.So werden nur Spieler mit einer umfangreichen Schutzausrüstung, die unter anderem aus Gesichtsmaske und Kehlkopfschutz besteht, auf dem Spielfeld zugelassen. Diese Ausrüstung in Verbindung mit dem Markierer und der Munition, es handelt sich um Kugeln mit auswaschbarer Lebensmittelfarbe, beläuft sich auf einige hundert DM. Es besteht allerdings auf nahezu allen Paintballfeldern die Möglichkeit, sich die benötigte Ausrüstung auszuleihen. Um einen objektiven Einblick in den Sport zu erhalten empfiehlt es sich, mit einem der zahlreichen Vereine Kontakt aufzunehmen und sich über die anstehenden Turniere zu erkundigen. Als Zuschauer kann man sich am besten ein Bild von der Atmosphäre machen die bei einem solchen Ereignis herrscht. Man darf sich natürlich nicht einen derartigen Rummel erwarten wie in den USA, wo bis zu 20.000 Zuschauer in einem Footballstadion die Wettkämpfe auf dem Spielfeld verfolgen. Dort zählt der Paintballsport seit mittlerweile mehr als zehn Jahren zu den aufstrebensten Sportarten und steht an fünfter Stelle der am häufigsten ausgeübten Freizeitsportarten.Doch was macht den Reiz am Paintball aus? Oliver Riedel vom Team Future Primitive aus Nürnberg: „Paintball ist eine Sportart, die noch nicht derart von den Medien vermarktet wird wie es leider bei Fussball oder Basketball der Fall ist. Es erfordert einen guten Teamgeist, denn wer nur wild darauf losschiesst, hat keinerlei Chance zu gewinnen. Es reizt mich ausserdem, einen Sport zu betreiben, dem ich im Freien nachgehen kann und der mir körperlich alles abverlangt. Es ist zwar sehr anstrengend, aber das Adrenalin setzt immer wieder neue Kräfte frei und es macht einfach unglaublich Spass. Man ist zwar während des Spiels Gegner, aber danach besprichst du mit den anderen Spielern verschiedene Taktiken oder welche Fehler der Einzelne gemacht hat. Eine tolle Atmosphäre, gerade wenn man bedenkt, dass die verschiedensten Persönlichkeiten diesen Sport ausüben. Im Team der Dragons aus Schwäbisch Hall zum Beispiel spielen ein Arzt, ein Rechtsanwalt, ein Elektrotechniker und ein Sportlehrer mit!“Für weitere Informationen empfiehlt sich ein Blick auf die Internetseite des Paintballclub München e.V. unter www.wolpertinger.paintballteam.de und für eine Auflistung der Spielfelder in Deutschland www.paintball-pilot.de .

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