Paintball 2000 | Paintball-News Das Paintball Magazin

4. Juli 2007

Player Spotlight Daniel Jäger

Filed under: Spotlight — Florian @ 16:46

1. Du stehst mit deinem Team den Vipers gerade auf dem 8.Platz in der 1.Bundesliga. Beim Auftaktsevent habt ihr ja bereits gezeigt, was für ein Potential in euch steckt. Was werden wir in dieser Saison noch zu sehen bekommen?

 

Wir werden weiterhin starke Spiele zeigen und natürlich noch weiter nach vorne aufschließen. Bis jetzt haben wir auch weniger Spiele gehabt als die Teams die vor uns liegen. Zudem war X-Ball absolutes Neuland für uns, genau so wie die 1. BL. Der erste Tag war für uns mehr Schnuppertag, als alles andere. Nun wissen wir wie es abläuft und versuchen noch einen drauf zu packen, um für die eine oder andere Überraschung zu sorgen.

2. Ihr nehmt auch in der Division 1 der Millennium Serie teil. Wie läuft es dort für euch?

 

Wir haben lange überlegt ob wir die Mille überhaupt spielen wollen, denn ihr habt ja mit Sicherheit alle das Theater zu Jahresbeginn mitbekommen. Leider haben wir da den Start komplett verpennt, trotzdem ist ein Podestplatz diese Saison noch ein Ziel das wir sicher erreichen können.


3. Wie schneidet die DPL im direkten Vergleich zur Millennium Serie ab?

 

Die DPL ist gut strukturiert und organisiert, wobei es sicher noch einiges zu verbessern gibt. Ich denke einen Vergleich kann man sehr schlecht machen, da beide zwei absolut verschiedene Größenordnungen sind. Jedoch ist das Niveau in der DPL schon sehr hoch. Ich würde mal sagen, eines der höchsten und härtesten Niveaus in Europa!

4. Was hältst du von dem übergreifenden System der Spielerkarten?

 

Finde ich eine super Lösung! Es wurde langsam Zeit, dass es so was wie einen Verband gibt. Klar kommt immer der Vergleich mit Fußball, aber wenn es mal in eine solche Richtung gehen sollte, dann braucht es ein übergreifendes System.

5. Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt und was für Hobbies hast du neben Paintball?

 

Ich arbeite als Sklaventreiber unter dem Deckmantel des „HR Consultants“. Das klingt besser, als es in der Wirtschaft in Wirklichkeit ist. Nebenberuflich studiere ich Betriebswirtschaft im 3. Semester. Da bleibt mir neben Arbeit, Studium und Paintball nicht mehr sehr viel Zeit für Anderes. Falls ich trotzdem mal eine Lücke finde, verbringe ich die mit der Freundin oder hänge mit Kollegen auf dem See herum beim Wakeboarden. Den Winter verbringe ich in den Berge zum Snowboarden, wie es sich für einen echten Schweizer gehört! Ach ja, ab und zu gehe ich noch ins Casino zum Pokern.

6. Was war dein bisher größter Erfolg mit den Vipers?

 

Natürlich der Aufstieg in die 1. BL und den Schweizermeistertitel 2006, den wir ganz knapp gegen die Rodeurs und CD geholt haben.

7. Was für persönliche Ziele als Paintballer hast du Dir für diese Saison gesteckt?

 

Mein Team in der 1. BL möglichst weit nach vorne zu bringen, um in weiterer Folge den Respekt der andern Teams zu ernten. Auch die Augen offen halten für weitere Talente, ist wichtig. Ich will nicht schon wieder am Ende der Saison zu viert dastehen.


8. Wie groß ist Paintball in der Schweiz?

 

Es gibt ca. 50 Teams in der aber leider nur 2 Teams die uns das Wasser reichen können. (ich hoffe ich bin niemandem zu Nahe getreten!) So liegt unser Turnierschwerpunkt vorwiegend im Ausland. Aus diesem Grund züchten wir uns auch den Nachwuchs selber, da es zu wenige gibt die man einfach abwerben könnte.

9. Die Schweizer haben allgemein den Ruf „etwas verrückt“ zu sein – kannst du Dir vorstellen wieso das so sein könnte?

 

Hhm.. nein! Wie kommst du darauf!? OK kann sein… nächste Frage!?


10. Deine Message an alle Skeptiker die meinten, dass ihr in der 1.BL wenig verloren hättet?

Eigentlich mache ich mir nie sehr viel aus der Meinung anderer Leute. Aber ich denke so viele Skeptiker gibt es mittlerweile auch nicht mehr. Wir haben für unser Ziel hart trainiert und ich denke, in die 1. BL steigt man nicht einfach so auf weil man mal ein paar Spiele gewonnen hat. Wir geben unser Bestes und versuchen den Skeptikern das Gegenteil zu beweisen.

28. Juni 2007

Player Spotlight Phillip Jose Steinfatt

Filed under: Spotlight — Florian @ 11:00

1. Gratulation zum 4.Platz am Nürburgring! Beschreib uns das Turnier, die Siege und Niederlagen, in ein paar Worten aus der Sicht deines Teams. 

Ganz schwer! Wir standen alle ein wenig neben uns, denke ich. Wir sind bei diesem Turnier mit dem festen Willen an den Start gegangen, wieder am Sonntag zu spielen und natürlich weiter zu kommen, als in Toulouse. In der Vorrunde konnten wir dann nur ein Spiel gewinnen. Da wir aber im letzten Spiel genug Punkte gegen Envy sammeln konnten, gelang uns der Aufstieg in die Finals! Die Auslosung war nicht ideal, denn wir sollten auf die Maharadjas (a.k.a. Joy II) treffen – den 2ten aus Toulouse.

Wir hatten uns allerdings zwischenzeitlich von unseren Niederlagen in der Vorrunde erholt und die Chance genutzt, um die Leoparden-Boys umzunieten. Dann noch ein äußerst spannendes Spiel gegen Solid gewonnen, die deutlich stärker als erwartet spielten und siehe da: Wir hatten den Sprung in die Top 4 geschafft! Die nächste Niederlage (Chilli Peppers) ist zwar auch ärgerlich aber nicht so schlimm, da wir immerhin schon mehr erreicht hatten als zuvor. Zu dem Spiel um den Dritten möchte ich mich nicht äußern. Instinct und wir haben ein krasses, abgefahrenes und vor allem spannendes Final-Spiel für die Zuseher geliefert und Punkt.

2. Wie kommt es, dass ihr diesmal auf Thomas Taylor verzichtet habt?  

Es war schon immer klar, dass Thomas nicht an allen Events teilnehmen wird. Alleine aufgrund von Terminüberschneidungen mit US-Events ist das nicht möglich. In diesem Fall kam vielleicht noch die Tatsache dazu, dass wir uns jetzt erst mal selbst beweisen mussten, dass der Erfolg aus Toulouse nicht allein auf Thomas Mist gewachsen ist! 

3. Denkst du sein Wegbleiben ist mit für euer ausgezeichnetes Resultat verantwortlich, oder hätte er euch möglicherweise den "Kick" für eine noch bessere Platzierung gegeben? 

Durchaus. Wir haben uns allerhand Gedanken gemacht, wie man mehr aus den Jungs holen kann und im Endeffekt ist Selbstbestätigung als Motivation ist für Paintballer doch das Beste. Keiner hat sich Gedanken gemacht darüber was Thomas wohl denken wird, ob er das genauso machen würde, warum er spielt und man selber nicht und dafür wer anderes.. Wir haben mehr aus dem Bauch gespielt, einfach etwas freier. Ein so hochkarätiger Pro kann einen schließlich auch irgendwie unter Druck setzten.

 

4. Derzeit belegt ihr, als bestes Deutsches Team in der SPL, den 3.Rang. Denkst du man könnte 2007 mit Düsseldorf Reckless möglicherweise noch ein 2. deutschsprachiges Team in der CPL finden? 

Möglich ist es natürlich aber Ausgehen sollte man davon noch nicht. Genauso möglich ist es nämlich, noch weit abzurutschen. Die Luft wird immer Dünner umso höher man steigt. Jetzt müssen wir Konstanz beweisen und dran bleiben. Top Acht sein ist ja schon großartig – Aufstieg wäre ein Traum der in Erfüllung geht. Klar ist aber, dass wir einen CPL Spot nehmen würden, wenn man uns den gibt!

 

5. Du bist ja vor kurzem 24 geworden – Gratulation im Nachhinein! Was denkst du, wie lange du noch aktiv im Turniersport aktiv sein wirst?

Ich denke, ich werde nach dieser Saison noch 2-3 weitere dranhängen. Kommt auch darauf an wie sich alles entwickelt, denn vielleicht will mich ja nächstes Jahr keiner mehr. Wenn ich einen zu großen Schritt zurückgehen müsste, würde ich lieber verzichten und mit meinem alten „Paintball-Meister“ Fidi und ein paar anderen im Gebüsch rumhüpfen und die Refs auf Fun-Cups ärgern. Oder ich nehme wieder ein Paar Kilo ab durch konsequentes einhalten meines Trainingsplanes und ihr habt mich noch so 6-7 Jahre am Hals. HAHA!

 

6. Was möchtest du in deiner Karriere als Paintballer noch erreichen?

 

Ich möchte, dass Reckless einer der dicksten Namen im Game wird und vor allem bleibt!


7. Woher kommst du und was machst du, wenn du nicht gerade Paintball spielst?

 

Aus dem Busch – das weiß doch jeder! Mal ehrlich: Ich bin Hamburg aufgewachsen aber auch schon viel rum gezogen. Bremen, Hannover, Frankfurt Mainz.. eben überall mal gucken wie das Leben ist. Ich habe sogar mal fast ein Jahr auf einem Berg, in einem Wald, in einer Hütte im Harz gelebt, obwohl ich durch und durch ein Großstadtjunge bin. Danach hat es mich nach Düsseldorf bzw. Neuss verschlagen, um meinem neuen Job nach zugehen: Paintball. Seit 2 Jahren arbeite ich bei Paintball.de und wenn ich nicht gerade selbst auf dem Feld stehe, dann verkaufe ich zu 99% irgendwelche Paintball-Artikel. Es gibt kaum Momente in denen ich keinen Paintball-Kram mache. Alles hat irgendwie damit zutun und es lässt sich auch schlecht abschalten, weil alles miteinander zusammenhängt. Ich habe kaum noch Kumpels aus der Zeit vor dem Paintball, was allerdings auch ganz gut so ist. Die waren definitiv das, was man als „schlechten Umgang“ bezeichnen würde..

 

8. Uns ist zu Ohren gekommen dass du vor hast den Bund der Ehe einzugehen?

 

Warum wollt ihr das wissen? No Comment ihr verdammten Stalker! 

 

9. Manche Leute sind der Meinung, das "Wischen" genauso zum Paintball gehört, wie die "Schwalbe" zum Fußball. Was denkst du darüber und was war die krasseste Aktion diesbezüglich, die du je live miterlebt hast?

Markus Nielsen hat mal vor vollen Tribünen einen Stirn Treffer gewischt, als er mit Arsenal gegen Nexus gespielt hat! Er hat ne gute Show draus gemacht. Ich selbst habe einmal einen Maskentreffer auf der X5 gegen Rebirth gewischt aber das ist 2 Jahre her und ich musste mich echt überwinden. Ach ja: Ein andermal habe ich einem Kumpel mit Ansagen durchs Netz geholfen, seine Treffer wegzumachen auf dem Weg in die Deadbox – für ein „Re-Entering“. (bei dem er sich anschließend verletzt hat..)
Es gibt eine Menge Tricks, die einem einen Vorteil erschaffen ohne, dass man sich sauber wischen muss! Wichtig ist: wenn du erwischt wirst – nimm die Strafe hin.

 

 

10. Dein Rat an alle die mal hoch hinaus wollen im Paintball?

 

Lasst euch von dem ganzen bunten, aufregendem, „ich bin ein geiler Pro“ nicht blenden. Gewöhnt euch daran, dass die Anerkennung die ihr vielleicht sucht nicht zwangsläufig mit erbrachter Leistung zusammen hängt. Paintballer sind Neider und „Hater“. Wenn ihr doch den „way of Fame“ geht seit sicher, dass ihr euch selbst nicht verliert und vor allem vergesst niemals mit Herz zu spielen. Nur wenn ihr mit Herz bei der Sache seid, kommt ihr wirklich weiter! Alles andere ist Bullshit. Spielt gegen Leute auf eurem Niveau oder höher. Stellt euch selbst neue Aufgaben. Vom „Rookie-Bashen“ ist noch niemand Pro geworden!

9. Mai 2007

Player Spotlight Javier Primo de la Fuente

Filed under: Spotlight — Florian @ 14:53

1) Gratulation zum erfolgreichen Saisonauftakt in Toulouse! Was für ein Gefühl war es für Dich, als sich deine Jungs vor hunderten von Zusehern gegen London Nexus durchgesetzt haben und ihr den 3.Platz mit nach Hause gebracht habt?

Um ehrlich zu sein saß ich in diesem Moment bereits im Flugzeug und war auf dem Weg zurück nach Berlin! Ich hatte Job Technisch leider keine andere Möglichkeit, als Montags um 16 Uhr zurück zu fliegen. Natürlich habe ich mich unheimlich gefreut, als mich die Jungs per Telefon informiert haben!

2) War es für Dich als Teamkapitän eine schwere Entscheidung nur zu coachen und nicht selbst am Feld zu stehen? 

Nein, definitiv nicht! Syndicate ist durch und durch ein Pro Team und es müssen dementsprechend professionelle Entscheidungen getroffen werden. Da ich nicht der beste Spieler bin, war es auch klar, dass ich nicht spiele. Aufgrund meiner Fähigkeiten und langjährigen Erfahrung bin ich als Coach in der Pitbox effizienter, als auf dem Feld. Ich vertrete die Meinung, dass die Crew in der Pitbox und am Feldrand einen wichtigen Teil zum Sieg beiträgt.

3) Ihr habt mit 14 Leuten einen ziemlich großen Kader bei Syndicate. Nach welchen Kriterien wählst du Spieler für ein bevorstehendes Event?

Auf der Millennium Serie werden keine großen Experimente gemacht, da wir damit unser Geld verdienen. Hier spielen nur die Leute mit der nötigen Routine und Erfahrung.
Auf der Centurio Serie und der Bundesliga werden die Leute eingesetzt, die nicht die notwendigen „cojones“ [span.: die Eier] haben um zum Beispiel einen 0:3 Rückstand (SYN vs. Vienna United) in ein 4:3 umzubiegen.

Generell gilt aber: Der Jugend gehört die Zukunft! Dementsprechend muss ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jung & Alt im Team stattfinden. Die erfahrenen Spieler sind auch nur gut geworden, durch das sammeln von Spielpraxis und menschlicher Reife. Folglich muss man jungen Spielern einfach auch ihre Spielzeit geben.

4) Wer war, beziehungsweise sind, Deine Vorbilder im Paintball?

Ich bin 33 und aufgrund dessen zu alt, um noch Vorbilder zu haben. Kurt & Chris sind aber coole Säue.

5) ..und wie war es, Seite an Seite mit Chris Lasoya zu spielen?

Chris ist für mich die Definition eines Pro Paintballers. Einerseits versteht er es sich gut zu „promoten“, andererseits hat er den eisernen Willen jedes Spiel zu gewinnen – koste es was es wolle. Vor allem ist er sich nicht zu schade, nach Beendigung des Spiels, in der Pitbox sauber zu machen.

6) Was für Ziele hast du Dir für deine Karriere gesteckt?

 

Weltmeister von Deutschland zu werden. Ne jetzt mal im Ernst: Ich möchte in nächster Zukunft mal ne Anzeige wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ bekommen!

7) Wie kommt es, dass du einen solch klangvollen Namen trägst und eine spanisch-deutsche Doppelstaatsbürgerschaft hast aber trotzdem kein Wort Spanisch sprichst?

Meine Eltern brauchten Geld und ich musste schon als kleines Kind in einer deutschen Gaststätte 24 Stunden Schichten abarbeiten. Als ich eines Tages nach Hause kam, in der Hoffnung meine Eltern vorzufinden, waren sie weg. Bis heute weiß ich nicht wer meine leiblichen Eltern sind, da ich mit 5 einfach zu jung war um mich vernünftig an sie erinnern zu können. Aus Gewohnheit fing ich irgendwann an zu dem Typen mit der weißen Mütze und den Fettflecken auf dem Schürze „Papa“ zu sagen. Um mich vor der Bundeswehr drücken zu können, habe ich kurzerhand meinen Pass nicht verbrannt sondern behalten. Mein Wahlvater nennt mich liebevoll Rüdiger aber das ist mir jetzt eigentlich schon zu persönlich..

8) Man hört in letzter Zeit verstärkt von kreativen Streichen auf Kosten anderer Teams und das bevorzugt auf Turnieren im Ausland. Was kannst du uns zu diesem Thema berichten?

Ohne meinen Anwalt kann ich im Moment leider gar nichts dazu sagen. Apropos: Ich muss nachher noch zur Allianz, einen Rechtschutz abschließen.
(P.S. an Bambi: Kurt zahlt nix!)

9) Die peinlichste Geschichte eines Teamkollegen, die du geschworen hast niemals weiter zu erzählen?

Die tragen wir doch sowieso alle in der Öffentlichkeit aus?!
Die Dinge die nicht ans Tageslicht geraten, sind bewusst unter Verschluss gehalten worden!

10) Was rätst du der jungen Generation von Paintballern, die auch eines Tages in der CPL mit den großen Jungs spielen wollen?

Grundsätzlich möchten ich allen aufstrebenden Paintballern drei Dinge mit auf den Weg geben:
1.) Geht rechtzeitig zu eurem freundlichen Bankberater und lasst euch euren „Dispo“ aufstocken!
2.) Trainiert Drills, Drills & noch mehr Drills! Zockt nicht gegen Rookies sondern sucht euch prinzipiell stärkere Gegner!
3.) Der Paintballer, der sich bereits jetzt für den „Größten“ hält, der kann sich mal sicher sein, dass er es nicht ist! Jeder kann noch was lernen, besser werden und am meisten profitiert man aus Niederlagen!

 

 

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