Informationen zur augenblicklichen Situation in der Zeitschrift „Visier“.Klickt auf den Artikel um die Vergrößerung zu lesen[url=“../media/images/2000/visier.jpg“][/url]
23. Juni 2000
16. Juni 2000
Backhaus:>>Menschen sind keine Moorhühner<
Gotcha-spiele untersagt.
Tietelsen (sos). Landrat Hubertus Backhaus setzt Zeichen gegen eine Verrohung der Sitten: Er hat im April per Ordnungsverfügung unterbunden, dass auf dem Ex Natogelände in Tietelsen weiterhin Gotchaspiele veranstaltet werden. >>Menschen sind keine Moorhühner <> durch das Kriegsspiel für Erwachsene mit simulierter Tötung von Personen verstosen Gotcha-Spieler gegen die Menschenwürde. Wir müssen alles tun, um eine weitere Verbreitung dieser tumben Freizeitbeschäftigung zu verhindern.<>Wir setzen ein klares Zeichen, damit jeder kapiert, dass wir keine Kriegsspiele dulden.<< Bei Gotcha werden Menschen mit Farbkugeln beschossen. Ohne Schutzkleidung bestehe Verletzungsgefahr, so der Landrat. Die Tatsache, dass Menschen mit einer Waffe auf Menschen schiesen, hat ihn aber in erster Linie ihn zu der Ordnungsverfügung veranlasst, gegen die der Veranstalter-Verein PSC-Kassel Widerspruch einlegte. Eine Klage, mit der er droht, hatte schon in Arnsberg keinen Erfolg.Rheinische Post hat gekontert:Also die Rheinische Post hat als "Wort zum Samstag" ihren Kommentar "GOTCHA!" gewidmet, mit den Worten:
Als Kinder haben wir gerne Cowbox und Indianer gespielt. Mit Spielzeuggewehren bewaffnet haben wir aufeinander geballert, was die Flinte hält. Wer getroffen wurde, war tot und durfte erst in der nächsten Runde wieder mitspielen. Die Spielregeln gaben natürlich zu stetem Streit Anlass. Wer war getroffen, undlebte noch? Das Problem haben Gotcha! – (heist zu deutsch: „Hab´ dich“) – Spieler nicht. In dieser modernen Form des Cowboy- und Indianerspiels kartätschen sich seit ein paar Jahren weltweit haufenweise Erwachsene mit Farbkugeln aus Luftdruckgewehren nieder. Für reife Menschen eine etwas merkwürdige Freizeitbeschäftigung. Das findet offenbar auch NRW_ Innenminister Behrens Er wil scharf gegen diese Gladiator-Vergnügungen vorgehen. Sein Argument: „Menschen sind keine Moorhühner“. Lieber Herr Minister, Menschen sind auch keine Bierfässer. Trotzdem füllen sie sich regelmäsig ab. Aber muss man das gleich verbieten ?Das kam als Antwort des PSC Kassel e.V. Zu: Menschen sind keine Moorhühner
Den Paintballsport mit dem Spiel Moorhuhn zu vergleichen mag sich gut anhören doch hinkt dieser Vergleich ziemlich, denn beim Spiel Moorhuhn wird mit einer Schrotflinte auf wehrloses Federvieh geschossen, das dann vom Himmel fällt. Paintball dagegen ist ein Sport. Das kann man daran sehen, dass eine Paintballmannschaft in den saarländischen Betriebssportbund aufgenommen wurde oder an dem umfangreichen Regelwerk das für diesen Sport existiert.An dieser Stelle möchte ich alle Politiker dazu aufrufen, das Spiel Moorhuhn zu beenden, den Computer herunterzufahren und sich der Realität zu widmen. Wir Paintballer kennen im Gegensatz zu unseren Politikern nämlich durchaus den Unterschied zwischen Spiel und Realität.Paintball ist lediglich ein Mannschaftssport der ein geringeres Verletzungsrisiko hat als Hand- und Fußball.Es ist außerdem keine Kontaktsportart und unterliegt wie jeder Sport strenge Regeln. Paintball senkt auch nicht die Hemmschwelle für Gewaltanwendungen wie zum Beispiel erhöhte Jugendarbeitslosigkeit und hoher Alkoholkonsum.Wäre das Spiel Moorhuhn so konstruiert, das ein übermäßig großer Bundesadler wehrlose Moorhühner jagt könnte man den Vergleich so stehen lassen, denn das käme der Sache schon näher. Dieser Adler zeigt uns Sportlern seine Krallen und scheint als haben Toleranz und Objektivität in dieser Situation keine Chance den Konflikt friedlich beizulegen, denn mit dem Paintball ist es wie mit der vielzitierten zweiseitigen Medaille und es macht sich anscheinend keiner die Mühe, die andere Seite zu betrachten, wenn die Seite mit dem Adler so schön glänzt.Wir Paintballsportler und besonders der PSC – Kassel e.V. sind gerne dazu bereit uns mit Politikern zusammenzusetzen und über diese Angelegenheit zu diskutieren, solange wir nicht wie sooft im Vorfeld schon als verrohte Bestien abgestempelt werden. Sollten sich also Politiker finden, die sich ein objektives Bild vom Paintballsport machen wollen, bevor sie uns verurteilen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.Daniel GriwatzPressesprecher des PSC – Kassel e.V.